Welche Alternativen gibt es zur Conjoint-Analyse?

Die wichtigsten Alternativen zur Conjoint-Analyse sind Preisfindungsmethoden geringer und mittlerer Reichweite wie das Van Westendorp-Preismodell (Price Sensitivity Meter) oder die Methode des Brand-Price-Tradeoffs (BPTO). Beide Vorgehensweisen führen zu relevanten Preispunkten und ermöglichen auch die Berechnung einfacher Preis-Absatz-Funktionen. Im Gegensatz zum Conjoint wird aber jedes Produkt hier als Ganzes betrachtet. Eine Aufschlüsselung in einzelne Teilnutzen, also die Betrachtung einzelner Produkteigenschaften ist nicht möglich.

Ein anderes Verfahren, das in den letzten Jahren an Bedeutung und Beliebtheit gewonnen hat, stellt die Methode des Maximum Difference Scalings dar. Wie beim Conjoint erhält man auch hier die Nutzenwerte einer Vielzahl von Produkteigenschaften. Diese werden allerdings als gleichberechtigte Eigenschaften interpretiert. Technisch gesprochen, besitzen die Merkmale bei der MaxDiff-Methode keine explizite hierarchische Struktur. So könnte man beispielsweise fragen, welche Ausstattungsmerkmale man sich bei einem Neufahrzeug wünscht. Die Verwendung von Preisen ist möglich, allerdings ist diese im Vergleich zur Conjoint-Analyse deutlich eingeschränkt.

Ein neueres, alternatives Verfahren, was die Conjoint-Analyse allerdings an Kosten z.Z. noch übertrifft, ist das Menu-Based-Choice-Verfahren (MBC). Hier stellt sich der Befragte sein Wunschprodukt selbst zusammen (beispielsweise ein Mittagessen aus der Menukarte eines Restaurants). Bei dieser Methode werden die Preise der einzelnen Menubestandteile systematisch variiert. Die Ergebnisse sind mit denen klassischer Conjoint-Analysen vergleichbar. Zudem wird in der Regel eine geringere Anzahl an Darbietungen benötigt, was Durchführungszeit spart. Diese Methode ist noch in der Entwicklung. Außerdem eignet sie sich nicht für alle typischen Fragestellungen der Conjoint-Analyse.